Durch den Waid ergab sich eine Zusammenarbeit mit anderen Museen oder Institutionen. Dabei waren es die Waidballen - bis dahin nur im Hochstedter Museum zu sehen - die von Interesse waren. Der Waid selbst war aber auch Vermittler zu anderen Ausstellern.
Im Jahr 2008 wurden Waidballen nach Herzogenaurach an das dortige Stadtmuseum geschickt, wo sie im Zusammenhang mit einer Ausstellung zum 500-jährigen bestehen des Hauses gezeigt wurden. Das Museumsgebäude war einst ein Pfründnerspital, welches von einem Nürnberger Waidhändler gestiftet wurde. Diesem Stifter, Conrad Reyter, wurde eine Sonderausstellung zu seinem Leben und Wirken gewidmet, die vom 19. April bis zum 29. Juli 2008 unter dem Titel "Um Gottes Lohn - 500 Jahre Pfründnerspital" zu sehen war. In der Ausstellung waren auch die Waidballen zu sehen, die dem Stadtmuseum Herzogenaurach kostenlos überlassen wurden.
Vitrine mit Hochstedter Waidballen
Aber nicht nur Waidballen, sondern auch Wissen und Daten rund um das Thema Waid waren und sind gefragt. Im Jahr 2009 begann Dr. Martin Börnchen eine Ausstellung zusammenzustellen, in der es um natürliche Färbestoffe ging. Mit Dr Börnchen fand ein reger Austausch rund um den Waid statt. Die Ausstellung wurde vom 7. 9. bis 31.10.2009 unter dem Namen"Farben bereichern unser Leben: tierische und pflanzliche Farbstoffe" in der Bibliothek der Freien Universität Berlin gezeigt >>> Im Ausstellungskatalog findet man einen Hinweis auf Hochstedt.
Foto von der Ausstellungseröffnung in der Bibliothek der FU Berlin: U. Eckertz-Popp, Plakat: UB der FU Berlin
Im Rahmen einer Sonderausstellung zum Thema Blaudruck im Kreismuseum der Stadt Grimma waren im Jahr 2010 wieder Waidballen gefragt, die dort gezeigt werden sollten. Neben Druckmodeln für den Blaudruck, zahlreichen Stoffmustern und Trachtenkleidung waren in der Ausstellung mit dem Titel "Das blaue Wunder der Blaudrucker" eben auch die natürlichen Färbestoffe zu sehen, wie Indigopulver und auch Waidballen, aus denen blauer Farbstoff gewonnen werden kann. Die Ausstellung war in Grimma vom 13.03. bis zum 21.08.11 zu sehen. Im Anschluss wurde sie vom 17.09. bis zum 27.11.2011 auf der Burg Mildenstein in Leisnig gezeigt.
Während der Eröffnung der Ausstellung am 13.03.2011 in Grimma zeigt der Blaudrucker Alfred Thieme aus Pulsnitz sein Handwerk.
Foto: Marita Pesenecker
Ausstellungsvitrine in Grimma mit Hochstedter Waidballen
Seit 2012 werden auch Hochstedter Waidballen bei Stadtführungen in Görlitz gezeigt. Der Reisedienst von Birgit Ott - Gaffkopftouren - bietet Themenrundgänge durch die östlichste deutsche Stadt, dabei ist auch einer mit Waidbezug. Durch Görlitz verlief die alte Handelsstraße Via Regia, auf der auch mit Waid gehandelt wurde. Die Stadt hatte ein Waidstapel-Haus, dass bis heute erhalten ist und das älteste profane Gebäude in Görlitz darstellt.
Görlitzer Waidhaus in unmittelbarer Nachbarschaft zur Kirche St. Peter und Paul